zeigten im osmanischen
Reich nur wenige türkische Beamte, die Wenigen weigerten sich, den osmanisch–
türkischen Völkermord an den Armeniern zu unterstützen. Die Geschichte dieser
Menschen zu erzählen ist wichtig. Es bekundet, dass Mensch selbst in wirklich
extremen und mörderischen Zeiten, menschlich handeln kann.
„Eine Reihe hoher osmanischer
Beamter weigerte sich Befehle zur Deportation der armenischen Minderheit (ca.
20%) auszuführen, weil sie wussten, dass diese Deportation nur ein Ziel haben
konnte: den Tod. Sie bezahlten dafür mit dem Verlust ihrer Stellungen und
manchmal mit dem Leben. An ihre Stelle traten andere, die in Sachen
Gewalt gegen Minderheiten, bereits erprobt waren und nun Karriere machten.
Radio Dreyeckland sprach mit dem armenischen Publizisten Sait Cetinoğlu über
die verleugneten Helden von 1915. Außerdem berichtet er, von einem Dekret der
jungtürkischen Regierung, mit dem der Besitz der Armenier*innen - etwa ein
Drittel der Vermögenswerte in Anatolien - den Besitzer wechselte und Frauen und
Kinder, sofern sie noch lebten, an die neuen Herren gebunden wurden.“ https://rdl.de/beitrag/vergessene-helden-osmanische-beamte-die-sich-weigerten-gegen-die-armenierinnen-vorzugehen
In der Türkei ist die
Auseinandersetzung mit Genozid an den Armeniern
nachwievor ein schwieriges Thema, man kann sagen, dass sich für die
nächste Zeit nicht viel bewegen wird. Auch der türkische Staatspräsident R.
Tayip Erdogan tut alles dafür, dass es so bleibt.
„Am 24. April 2014 sprach der
damalige Ministerpräsident und heutige Staatspräsident R. Tayyip Erdogan den
„armenischen Mitbürgern“ in der Türkei sowie „allen Armeniern weltweit“ in der
Erklärung zum Gedenktag an den Völkermord sein Mitgefühl aus. Es sei eine
„menschliche Pflicht, die Erinnerung an das Leid, das die Armenier zu jener
Zeit durchlebt haben, zu verstehen und es mit ihnen zu teilen“. Angesichts der
Tatsache, dass die Leugnung des Genozids seit Gründung der Republik Bestandteil
der offiziellen Ideologie ist und noch vor wenigen Jahren AutorInnen, die den
Völkermord öffentlich thematisierten, verfolgt wurden, könnten Erdogans Worte
als Ausdruck einer veränderten Haltung interpretiert werden. Bei näherem
Hinsehen ist jedoch Skepsis angebracht: Indem Erdogan das Leid der
ArmenierInnen als Teil einer Gewalt subsumiert, die in der Endphase des
Osmanischen Reiches von allen Gruppen „gleich welcher Religion oder ethnischer
Herkunft“ erfahren worden sei, widerholt er im Grunde die bekannte türkische
Argumentation, die den an den ArmenierInnen verübten Verbrechen die
türkisch-osmanischen Kriegsverluste gegenüberstellt. Im weiteren Text der
Erklärung warnt Erdogan sogar erneut vor einer Benennung als Genozid.“
Auszug aus dem Text. Erinnerungspolitik: Die »Geschichtslücke«
Die Türkei und der Genozid an den ArmenierInnen (Teil 1)
von Corry Guttstadt und Ragıp Zarakolu https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/346_meere
Auszug aus dem Text. Erinnerungspolitik: Die »Geschichtslücke«
Die Türkei und der Genozid an den ArmenierInnen (Teil 1)
von Corry Guttstadt und Ragıp Zarakolu https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/346_meere
„ Die Zivilgesellschaft
als Tabu
Während der 1990er Jahre begann sich
auch türkische Oppositionelle mit dem Schicksal der ArmenierInnen zu befassen,
wozu eine Reihe verschiedener Faktoren beitrug:
Die Erfahrungen des Militärputsches
vom 12. September 1980 sowie das Erstarken der kurdischen Bewegung ab Mitte der
1980er Jahre führten zu einer Infragestellung der nationalistischen Ideologie
des Kemalismus, den Intellektuelle der politischen Linken bis dahin
mehrheitlich als „fortschrittlich“ verteidigt hatten. Dieser Paradigmenwechsel
schlug sich in umfangreicher Forschung zur türkischen Geschichte, der Politik
der „Türkisierung“ und der Situation der Minderheiten in der Türkei nieder.
Der Putsch hatte zehntausende
Oppositionelle zur Flucht veranlasst. Einige von ihnen begannen nun im Exil
sich mit Armenien zu beschäftigen, darunter Taner Akcam. 1992 erschien in der
Türkei Akcams Untersuchung „Türk Ulusal Kimligi ve Ermeni Sorunu“ (Die
türkische nationale Identität und die armenische Frage).
Etwa zur gleichen Zeit brachte der
Istanbuler Belge-Verlag des Verlegerpaares Ayse und Ragcip Nur Zarakolu eine
türkische Übersetzung von „Tabu Armenien“ des französischen Historikers Yves
Ternon heraus. Das Buch wurde bald verboten und die Verlegerin Ayse Nur
Zarakolu kam für zwei Jahre ins Gefängnis. Es folgten weitere Übersetzungen,
die wiederum Drohungen, Verbote und Strafverfahren gegen VerlegerInnen und
ÜbersetzerInnen nach sich zogen. Dennoch veröffentlichten engagierte
VerlegerInnen nun zahlreiche Werke zum Thema in türkischer Übersetzung.“
Die »Geschichtslücke«
Die Türkei und der Genozid an den ArmenierInnen (Teil 2) Von Corry Guttstadt https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/347_folter
Die »Geschichtslücke«
Die Türkei und der Genozid an den ArmenierInnen (Teil 2) Von Corry Guttstadt https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/347_folter
Die deutsche Bundesregierung weiß nicht wie sie den Völkermord an den Armeniern bewerten soll, ein wirklicher Skandal. „"Völkermord" oder nicht? Die Bundesregierung kann sich nicht dazu durchringen, die Massenmorde an den Armeniern vor 100 Jahren beim Namen zu nennen. Nun bezog auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erstmals in dem aktuellen Streit Stellung. "Die Gräuel am armenischen Volk lassen sich nicht auf einen Begriff oder den Streit um einen Begriff reduzieren", sagte er bei einem Besuch in Estland. Das Wort Völkermord nahm er nicht in den Mund, stattdessen sprach er von "Massaker".“ http://www.spiegel.de/politik/ausland/voelkermord-an-den-armeniern-frank-walter-steinmeier-weicht-aus-a-1029078.html
Mit einer Gedenkmesse erinnert Papst Franziskus an das Leiden der Armenier
im Osmanischen Reich. Der Pontifex spricht von „Völkermord“. Die Türkei hat
daraufhin den Vatikan-Botschafter ins Außenministerium einbestellt. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/kirche/detailansicht/aktuell/papst-armenier-opfer-des-ersten-voelkermords-im-20-jahrhundert-91668/
Deutschlands "Beihilfe“ zum Völkermord
„Der
massenhafte Tod christlicher Armenier sei "hart aber nützlich" -
diese handschriftliche Bemerkung hat Jürgen Gottschlich auf einem Dokument im
deutschen Militärarchiv in Freiburg gefunden. Dort hat der 60-jährige
Türkei-Korrespondent der "tageszeitung" unzählige Briefe, Dokumente
und Depeschen deutscher Diplomaten und Militärs gesichtet, die vor 100 Jahren
Dienst im Osmanischen Reich taten.“ http://www.tagesschau.de/ausland/armenien-genozid-101.html
http://www.deutschlandfunk.de/deutsche-beteiligung-am-voelkermord-an-den-armeniern.730.de.html?dram:article_id=102524 http://www.deutschlandradiokultur.de/zeitfragen.975.de.html http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Armeniern
Antifagruppe Weiden Neustadt
PS: Der Anfang ist gemacht Cem Özdemir von der Grünen zeigt immer wieder seine Solidarität mit den Armeniern http://www.taz.de/!156932/. Doch es ist noch ein weiter Weg bis dahin, bis sich humane und menschrechtliche Standards in den vielen türkischen Community`s bzw. im Staat Türkei durchsetzen. Vor allem die Grauen Wölfe hetzen immer wieder gegen die nichttürkischen Menschen in der Türkei und in Deutschland. Der türkische Rechtsextremismus, es gibt ihn und man sollte ihn nicht verharmlosen. Das Pendant zur NPD sind auf der türkischen Seite die Grauen Wölfe. Auch sie verehren Adolf Hitler und vertreten eine grausame ethnisch-rassistisch-nationalistische, antisemitische, antiarmenische und antikurdische Ideologie.
PPS: Nachtrag 20.4.2015. "Ursprünglich wollte die Bundesregierung die Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren nicht als Völkermord bezeichnen, aus Rücksicht auf die Türkei. Doch nach Widerstand aus dem Bundestag schwenkt die Koalition jetzt um." Auch die Kanzlerin steht hinter der Formulierung. http://www.tagesschau.de/inland/armenien-107.html
Weiter Info auf http://www.freie-radios.net/70099, Nachtrag 29. Mai http://www.freie-radios.net/70510
Armenier Demonstration / Anhang Bild Sait Cetinoğlu (armeniangenocide100.org)
Armenier Demonstration / Anhang Bild Sait Cetinoğlu (armeniangenocide100.org)
Veröffentlicht am 25.09.2015
AntwortenLöschen100 JAHRE TRAUER, SCHMERZ UND HOFFNUNG
Armenier ■ Assyrer ■ Aramäer ■ Pontos-Griechen und andere Freunde demonstrieren für die Anerkennung des Völkermordes von 1915 vor den Deutschen Bundestag am 25.04.2015 in Berlin beim Brandenburger Tor.
https://www.youtube.com/watch?v=Tmw6QM9l5H4
Weitere Info:
http://www.deutschlandfunk.de/volk-sucht-heimat-aramaeer-und-assyrer-zwischen-deutschland.922.de.html?dram:article_id=379864