Gedenken an Hrant Dink vor der Redaktion von Agos in Istanbul im Januar 2020 / Foto: Onur Dogman/NurPhoto/picture alliance |
ISTANBUL taz
| Weltweit gedenken am Freitag Armenier des Genozids an der armenischen
Bevölkerung im Osmanischen Reich. Am 24. April 1915 wurde hunderte
führende Mitglieder der armenischen Gemeinde in Istanbul verhaftet und
verschleppt. Von den meisten hörten ihre Angehörigen nie wieder etwas.
Doch in diesem Jahr ist alles
anders – auch in Istanbul, wo das Verbrechen seinen Anfang nahm. Seit
2005, als es erstmals auch in Istanbul eine öffentliche Veranstaltung
zum Genozid gab, hatten sich jedes Jahr unter den misstrauischen Augen
der Polizei einige hundert Menschen auf dem zentralen Taksim-Platz
versammelt und mit einer Schweigeminute der Ermordung und Vertreibung
der Armenier gedacht. Dieses Jahr bleibt der Platz leer. https://taz.de/Tuerkei-und-Voelkermord-an-den-Armeniern/!5680917/
Völkermord an den aramäisch-sprachigen Christen
Der unbekannte Genozid
Das Kloster Mor Gabriel im Südosten Anatoliens ist heute das geistige Zentrum der aramäisch sprechenden christlichen Minderheit. (dpa / picture alliance / AKTION MOR GABRIEL) |
Der
Völkermord an den Aramäern vor 100 Jahren ist einer der wenig bekannten
Genozide in der modernen Geschichte. Er wird überschattet vom Genozid
an den Armeniern. Im damaligen Osmanischen Reich sollten aber auch die
syrisch-orthodoxen oder aramäisch-sprachigen Christen vernichtet werden.
Daran erinnerten zwei internationale Konferenzen in Berlin.
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