Samstag, 25. April 2020

Türkei und Völkermord an den Armeniern

Gedenken an Hrant Dink vor der Redaktion von Agos in Istanbul im Januar 2020 /  Foto: Onur Dogman/NurPhoto/picture alliance

ISTANBUL taz | Weltweit gedenken am Freitag Armenier des Genozids an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich. Am 24. April 1915 wurde hunderte führende Mitglieder der armenischen Gemeinde in Istanbul verhaftet und verschleppt. Von den meisten hörten ihre Angehörigen nie wieder etwas.
Doch in diesem Jahr ist alles anders – auch in Istanbul, wo das Verbrechen seinen Anfang nahm. Seit 2005, als es erstmals auch in Istanbul eine öffentliche Veranstaltung zum Genozid gab, hatten sich jedes Jahr unter den misstrauischen Augen der Polizei einige hundert Menschen auf dem zentralen Taksim-Platz versammelt und mit einer Schweigeminute der Ermordung und Vertreibung der Armenier gedacht. Dieses Jahr bleibt der Platz leer. https://taz.de/Tuerkei-und-Voelkermord-an-den-Armeniern/!5680917/

 Völkermord an den aramäisch-sprachigen Christen 

Der unbekannte Genozid

Das Kloster Mor Gabriel im Südosten Anatoliens ist heute das geistige Zentrum der aramäisch sprechenden christlichen Minderheit. (dpa / picture alliance / AKTION MOR GABRIEL)
Der Völkermord an den Aramäern vor 100 Jahren ist einer der wenig bekannten Genozide in der modernen Geschichte. Er wird überschattet vom Genozid an den Armeniern. Im damaligen Osmanischen Reich sollten aber auch die syrisch-orthodoxen oder aramäisch-sprachigen Christen vernichtet werden. Daran erinnerten zwei internationale Konferenzen in Berlin.

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