Donnerstag, 3. März 2022, 19:00
Melanchthonianum, HS XX (Uniplatz Halle)
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Am
Morgen des 24. Februar trat ein, was seit Wochen vorherzusehen war:
Russland führt Krieg, Putins Truppen fielen in die Ukraine ein. Bei der
Begründung dieser Aggression gab sich Moskau noch nicht einmal Mühe.
Denn dass die russische Minderheit in der Ukraine von einem Genozid
bedroht sei oder die Ukraine Russland angreifen wolle, wie im russischen
Staatsfernsehen behauptet, glaubt man selbst im Kreml nicht. Im Westen
brachte man Putin dagegen bei aller Kritik lange Zeit entweder
Verständnis entgegen oder man bot ihm in völliger Verkennung der Dinge,
um die es in diesem Konflikt geht, Zugeständnisse an. Da man sich nur
bedingt mit den Traditionen und Funktionsweisen des modernen Russlands
auseinandergesetzt hat, konnte man sich auch beim besten Willen nicht
vorstellen, dass Moskau tatsächlich an einem Krieg gelegen ist. Umso
aufgeregter und panischer reagiert man nun, wo die russischen Panzer
längst in der Ukraine stehen.
Im Vortrag soll es um beides gehen. Es soll gezeigt
werden, dass im neuen russischen Imperialismus drei Dynamiken
aufeinandertreffen: Soziale Probleme, die imperialen Traditionen, die sich aus
dem Zarenreich über die Zwischenkriegszeit und den Kalten Krieg ins 21.
Jahrhundert verlängern, und ein ganz besonderes Verhältnis von politischer und
ökonomischer Macht. Vor allem aber soll gezeigt werden, warum es derzeit neben
dem Abzug der russischen Truppen nur eine Forderung geben kann: Waffen für die
Ukraine!
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