Podium
Do 20.03.2025 19.30 Uhr Linke Melancholie
Freier Eintritt Vortrag
von Christian Voller
Einlass: 19:00 Uhr
Was heißt linke Melancholie? Häufig wird damit der
Zustand der gegenwärtigen Linken beschrieben, deren Enttäuschung über das
Scheitern alternativer Gesellschaftsentwürfe in eine nachgerade ontologische
Schwermut gekippt sei. Dagegen hielt bereits Walter Benjamin sie in den 1920er
Jahren für ein Symptom der Anpassung ans Bestehende. Christian Voller versucht,
die kritischen Wurzeln des Begriffs freizulegen und dabei insbesondere die
„Fähigkeit, sich zu ekeln“ (Benjamin) gegen die Routine linker Trauerarbeit in
Anschlag zu bringen.
Dr. Christian Voller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leuphana
Universität Lüneburg. Zuletzt erschienen „In der Dämmerung: Studien zur Vor-
und Frühgeschichte der Kritischen Theorie“ (2022) bei Matthes & Seitz
Berlin.
Eine Veranstaltung von Emanzipation & Frieden e.V. und dem Laboratorium
e.V.
Marx gegen Moskau
20.02.2025, Stiftung Geißstraße, 19:30 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion
mit Timm Graßmann
Marx’ Gedanken zur russischen Autokratie und zu einer
Außenpolitik der Arbeiterklasse können als Antizipation des russischen
Angriffskriegs auf die Ukraine verstanden werden.
Mit seiner «traditionellen auswärtigen Politik» des territorialen
Expansionismus sah Marx den russischen Staat in einer Selbstbezüglichkeit und
Maßlosigkeit verfahren, die der ökonomischen Bewegung des Kapitals ähnelt: Eine
Eroberung ist nur der Ausgangspunkt für die nächste.
Am Ende seines Lebens hat sich Marx auch mit der
Geschichte der ukrainischen Unabhängigkeitskämpfe beschäftigt.
Timm Graßmann ist Editor der Marx-Engels-Gesamtausgabe an der
Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Der russische
Angriffskrieg auf die Ukraine hat ihn auf Marx’ Untersuchungen der russischen
Autokratie und seine Überlegungen zur Außenpolitik der Arbeiterklasse stoßen
lassen.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Schmetterling
Verlag und Emanzipation und Frieden